Der Titel ist nicht wörtlich zu nehmen. Er bezieht sich nur darauf, dass wir heute teilweise auf der „Mecklenburger Eiszeitroute“ gewandert sind, einem rund 660 km langen Radweg durch die Mecklenburger Seenplatte.
Aber nun zum Weg. Aus Rheinsberg brachte uns ein Bus 4 Stationen aus der Stadt heraus, dann lagen im Ortsteil Stechlinerhütte noch 22 km vor uns. Bis Carow folgten wir dem schon erwähnten Radweg, der durch einen schönen Mischwald verläuft.

Blick auf den „Großen Prebelowsee“ nahe Zechlinerhütte
Weiter ging es dann über eher sandige Wege durch das Gewirr kleiner Seestücke und Kanäle, mal überquert an einer Schleuse, mal über kleine Brücken. An einer Schleuse konnten wir beobachten, wie langwierig es für größere Boote sein kann, von einem Seeteil in den Anderen zu gelangen. Es bilden sich an den maximal drei Boote fassenden kleinen Schleusen lange Schlangen.

Schleuse an der Müritz-Havel-Wasserstraße

Auch in Mecklenburg gibt es reichlich Sandpisten
Sehr schön und idyllisch erlebten wir das Fischerdorf Fleeth, erreichbar über eine der schönsten und ungewöhnlichsten Fußgängerbrücken, die ich jemals sah. Sie gleicht einer Bogenbrücke als Durchlass für die Fischerboote, die zwischen den Seeabschnitten pendeln müssen.
Brücke über die Oberbek. Verbindet den Vilzsee mit dem Rätzsee
Das nächste Kuriosum konnten wir auf dem wunderschön gelegenem „Naturcamping C44“ sehen. Sprechende Namen für die Campingplätze spart man sich offensichtlich, weil es derer so viele gibt. Sei’s drum. Dort stand jedenfalls die Jurte eines Dauercampers, die dieser „sich aus Kirgisien besorgt hat“, wie uns der Pächter bei einer Rast verriet. Allerdings wegen der Witterung mit einem, die Feuchtigkeit hiesiger Regionen abhaltenden Belag über der wärmenden Abdeckung aus Filzmatten.

Jurte aum dem Naturcamping C44 bei Mirow
Nun erzählt Euch Moni, was wir außerdem am Weg entdeckten.
Auf dem Weg nach Mirow
sind wir heute sicher 500 Meter!!! an wild wuchernden Brombeerhecken vorbei gewandert. Gleich die erste Entdeckte bescherte uns ein paar Hände voll reifer, süßer Früchtchen. (Foto zeigt Restbestand)
Gierig gings weiter, aber leider!!! waren die folgenden Hecken zwar voll und voller und übervoll mit Beeren, aber alle!!! noch unreif. 😩
Manchmal finde ich es zu blöd, dass Genuss nicht immer gleich zur Hand ist. 🤪
Fröschl, der Laubfrosch 🐸
war über seine Rettung vor den vielen Fahrradfahrer:innen aufm Weg erstmal gar nicht erfreut und pinkelte mir in die Hand. 😳
Dann beruhigte er sich etwas und hielt ca. 1,5 Sekunden für dieses FFF (Fabelhaftes Frosch Foto) still. 😁
Hier sind wir gelandet
Verhältnismäßig frisch erreichten wir dann Mirow, eine kleine Stadt mit erstaunlich „versorgungstechnischer“ Infrastruktur. Wir kamen in der „Herberge zur Heimat“ unter, einem Ort mit bewegter Vergangenheit. Vor dem Ausbau zur „Herberge“ – in erster Linie für Wanderer/innen und Erlebnishungrige, die mit dem Rad unterwegs sind – beherbergte sie einen großen Tischlereibetrieb, der die Wendezeit nicht überlebte.
Davor diente sie aber auch als Ort der Erholung für Reisende.
„Es waren Wandersleut, fahrende Händler oder durchreisende, die in den Jahren von 1877 bis 1927 in der zentral gelegenen “Pension Herberge zur Heimat” in Mirow ihr Bett fanden und sich nach einer strapaziösen Reise in der anliegenden Gaststube den Wamst vollschlugen.“
Wer mehr dazu erfahren möchte, findet es hier.