Gut erholt ging es heute um 6 Uhr auf die rund 20 km lange Etappe von Lindow nach Rheinsberg, auch bekannt geworden durch Kurt Tucholskys Erzählung „Rheinsberg – Ein Bilderbuch für Verliebte“.
Nach 5 Gehstunden exclusive der 3 Pausen, dem Blumen identifizieren und dem Suchen nach der Ackerhummel (Ihr wisst, wir wollen alle drei heimischen Hummelarten entdecken), waren wir um ca 2 Uhr am Ziel und doch nicht am Ziel.
Für unsere Unterkunft, die Pension (so nannte sie sich) „Elfmeter“, war der Schlüssel, den wir im Restaurant Ratskeller abholen mussten, noch nicht vorhanden. „Erst ab 4 Uhr“, hieß es. Also warten, etwas essen, einen Schauer überstehen, ein kurzer Rundgang durch Rheinsberg. Sehr überlaufen, kaum Zugang zum See.
Wetter wieder gut, also um 4 zum Ratskeller – Schlüssel war noch nicht da. Weiter warten, bedurften dringend einer Dusche. Die wir dann auch bekamen, als wir uns um 16:45 Uhr endlich auf den halbstündigen Marsch. zur sog. Pension machen konnten. Die kam dann aber auf dem Weg, und zwar heftig. Klatschnass ins Zimmer, das spartanischer nicht sein könnte. Abgesehen von den „normalen“ Betten hier, ist jede Jugendherberge komfortabler eingericht. Klapptisch, zwei einfache Hocker, Obstkisten als Nachtschrank, das wars. Ach ja, einen Wasserkocher gabs, dafür aber kein Toilettenpapier. Das hat ein Wanderer/rin ja bei sich, aber andere Gäste?
Wenn die Ankunft enttäuschte, waren wir vom Weg sehr angetan. Meist wanderten wir durch schattige Mischwälder, die uns kurze Steigungen leicht bewältigen ließen. Trotz zunehmender Hitze. Aber seht selbst!

Auf dem Weg – In aller Frühe kurz hinter Lindow

So schön bietet sich Brandeburg (bzw. das Ruppiner Seenland) in der Morgensonne dar

Die Kramentsmühle in Klosterheide

Natürlich fehlten auch die Kiefernwälder nicht
Rastplätze waren erwartbar Mangelware, eine sichere Bank (beachtet den feinen Doppelsinn 😏) ist allerdings die Mittelpunkte der Dörfer (falls es auf der Route eins gibt). Sonst sind wir mittlerweile erfahrene „Ist-dieser-Baumstamm-als-Rastplatz-geignet? – Abschätzer. 😀

Eine sichere Bank für ein Päuschen im Schatten – Die Umgebung von Kirchen. Hier in Zechow

In solchen Wäldern kann man/frau über „Sonnenflecken“ filosofieren. Auch bei größter Hitze
Die letzten 2 km wanderten wir (wie wir uns ausmalten) auf einem alten Feldstein-gepflasterten Weg, auf dem die Schlossherren (Angehörige der preußischen Königsfamilie) zu ihrem Zuhause fuhren. Wir kamen am Schloss an, Fotos vom Schloss gibts hier keine, findet Ihr im Web genügend, da braucht es nicht noch eins.

Am Ziel und doch nicht am Ziel
Monis Beobachtungen beim Päuschen auf einem Baumstamm
Unter eines Baumes Rinde…
Die geheimnisvollen Schriftzeichen des Borkenkäfers- hier ein besonders schöner Holzschnitt- ermöglicht gleichzeitig ungetrübte Fortpflanzungsfreuden.
Gewußt wie!😉